Pflegetipps zu Kakteen
Zum LICHT: Kakteen sind Sonnenkinder, d.h. sie benötigen bis auf wenige Ausnahmen so viel Licht wie möglich. Die besonders Sonnenhungrigen und Wärmebedürftigen wollen ein Südfenster, während für einige andere ein Ost- oder Westfenster besser geeignet ist, denn hier wird es nicht so heiß. Im Einzelnen ist in unserem Shop bei den Arten aufgeführt, wieviel Sonne es sein sollte. Außerdem müssen die Kakteen auch wirklich am Fenster stehen und nicht etwa 1m dahinter, denn hier ist garantiert nicht mehr genug Licht vorhanden. Mit viel Sonne und Hitze kommen folgende Kakteen besonders gut zurecht: Astrophytum, Coryphantha, Echinocactus und Ferocactus. Dagegen begnügen sich z.B. Notokakteen oder Fraileen auch mit Ost- oder Westfenster mit weniger Sonneneinstrahlung.
Zur WÄRME: Für ein gesundes Wachstum unserer geliebten Kakteen ist ausreichende Wärme sehr wichtig. Ab einer gewissen Minimaltemperatur wird die Pflanze in den Ruhemodus umschalten und es passiert nicht mehr viel. Nun ist es aber nicht so, dass alle Kakteen Hitze und stehende Luft mögen. Gut damit zurecht kommen Echinocactus, Ferocactus und die Coryphanten. Dagegen wollen die Arten, die in der Heimat in höheren Lage wachsen, lieber viel frische Luft und gemäßigtere Temperaturen. Für ausreichend Luftbewegung sollte gesorgt werden. Am besten hält man diese Pflanzen den Sommer über im Freien, regengeschützt und zumindest die erste Zeit auch schattiert. Solche ausgesprochene Freilandkakteen sind weniger fürs Fensterbrett geeignet. Gut bekommen ihnen die Temperaturschwankungen, die es in der Wohnung nicht gibt. Folgende Gattungen gehören im Sommer ins Freie: Aylostera, Rebutia, Sulcorebutia, Echinopsis, Lobivia, aber auch Notocactus, Frailea und selbst Stenocactus gedeiht im Freien besser.
VENTILATION: Im Sommer ist es wichtig, für Luftbewegung zu sorgen, denn durch die stehende Luft und die starke Sonneneinstrahlung kann es zu Verbrennungen kommen.
Zum WASSER: Kakteen sind wasserspeichernde Pflanzen, sie können lange Trockenzeiten überstehen. Oft werden wir gefragt, ob man Kakteen überhaupt gießen müsse. „Aber natürlich!“ lautet die Antwort! Wo soll denn das gespeicherte Wasser herkommen? Jede Pflanze braucht Wasser zum Leben! Man kann seine Kakteen sehr wenig gießen, dann werden sie häufig natürlicher aussehen, aber oft auch mumienhaft (vertrocknet). Will man aber schöne Pflanzen haben, sollte man sie schon mehr gießen und gelegentlich düngen. Wir verwenden nur Regenwasser, das Leitungswasser ist in den meisten Gegenden zu hart (kalkhaltig) und verändert den pH-Wert des Bodens, man muss öfters in frische Erde umtopfen. Wir empfehlen allen Pflanzenfreunden, wenn es irgendwie geht, Regenwasser aufzufangen und nur dieses zu verwenden. Beim Wässern gilt auch das „Mini-Maxi-Gesetz“, d.h. je kälter bzw. dunkler die Pflanze steht, umso weniger sollte gegossen werden. Eine Pflanze, die kaum Licht bekommt, darf man nur sehr sparsam gießen, sie wird sonst zu lang, dünn und mastig mit dünnen Dornen. Bei zu großer Hitze hören viele Kakteen mit dem Wachstum auf; wenn man dann weiter gießt, bringt das nichts, die Wurzeln können faulen. Also bekommen diese Pflanzen eine Gießpause in den heißesten Monaten. Gegossen werden sollte im Allgemeinen in Intervallen, d.h. nach dem Wässern wartet man, bis die Erde gut abgetrocknet ist, damit Luft an die Wurzeln kann. Erst nach einigen Tagen Trockenheit gießt man wieder. Ist die Erde zu lange feucht, kann es zur Wurzelfäulnis kommen. Wichtig ist hier eine gute Drainage des Bodens. Im Herbst zum Winter hin weniger gießen und rechtzeitig damit aufhören (etwa Ende Oktober), so dass die Pflanzen zur Ruhe kommen. Im Winter sollen sie nicht wachsen – es ist zu dunkel und zu kalt. Im Ruhestadium setzen viele Arten dann die Knospen an. Mit den steigenden Temperaturen (März/April) beginnt man wieder mit dem Wässern. Wer seine Kakteen am Zimmerfenster hält, sollte auch im Winter wenig bis gar nicht gießen. Sie sollen auch ruhen! Im Übrigen bedeutet wenig gießen nicht, dass man nur tropfenweise Wasser gibt, sondern, dass man in großen Intervallen gießt. Es muss aber immer so viel gegossen werden, dass das Wasser auch die Wurzeln erreicht! Nur oberflächlich zu beträufeln bringt nichts!
Zum SUBSTRAT: Kakteen brauchen eine möglichst durchlässige Erde, bestehend z.B. aus Bims, Lava, Quarzsand + evtl. Humus und/oder Lehm – und nicht das Torf-Sand-Gemisch, das es handelsüblich als Kakteenerde zum Kaufen gibt. Es ist einfach wichtig, dass die Erde rasch abtrocknen kann und genügend Hohlräume für die Belüftung hat. Manche Kakteen brauchen für gutes Gedeihen aber auch ein wenig Humus (z.B. Notocactus, Frailea, manche Mammillarien). Man kann für diese Arten etwas Blumenerde oder Torf beimischen, aber nie mehr als 1/3. Über die Hälfte der Bestandteile sollte stets durchlässiges Material sein. Manche Kakteen wie Ariocarpus oder Lophophora mögen Lehm beigemischt haben. Man sollte darauf schauen, dass er aber ockergelb-braun ist und nicht schwarzbraun, denn dann enthält der Boden zu viel Humusanteile. Je größer der Topf ist, umso gröber sollten die mineralischen Bestandteile sein, zumindest im unteren Drittel und oben am Wurzelhals, damit diese Partien schneller abtrocknen können.
Zur WACHSTUMS – und RUHEZEIT: Man sollte seine Kakteen nicht das ganze Jahr durchwachsen lassen, sie brauchen eine PAUSE, in der sie die Knospen ansetzen. Diese Ruhezeit wird am besten im Winter eingelegt, bei niedrigen Temperaturen und Trockenheit. Es gibt zu dieser Jahreszeit sowieso zu wenig Licht zum Wachsen, die Pflanzen werden dünn und lang (verweichlicht). Winterblüher sollte man je nach vorhandenem Licht und Wärme sehr wenig bis gar nicht gießen, genauso die Pflanzen, die in Zimmerkultur gehalten werden. Die meisten Kakteen zeigen im Frühjahr nach der Ruhezeit, wenn es wärmer wird, Knospen, man beginnt zu gießen. Bei großer Hitze und starker Sonneneinstrahlung legen viele Kakteen eine Sommerpause ein. Dann nützt gießen nicht viel, man kann sie unter diesen Bedingungen nicht zum Wachstum bringen, evtl. faulen die Wurzeln bei zu viel Wasser. Besser ist es, für Luftbewegung zu sorgen und empfindlichere Arten leicht zu schattieren. Wenn die Temperaturen wieder fallen (September), beginnen sie erneut zu wachsen, man gießt wieder, reduziert aber rechtzeitig im Oktober die Wassergaben, sodass sie trocken in die Winterruhe (November – März) gehen können. Die Hauptwachstumszeiten der meisten Kakteen liegen also im Frühjahr (April/Mai) und im Spätsommer/Herbst (September/Anfang Oktober), wenn die Temperaturen nicht so hoch sind. Es gibt aber auch Arten (Ferocactus), die gerade auf Hitze warten, um mit dem Wachstum zu beginnen.